Francesca Russino, MSc - Psychotherapeutin

Grenzen setzen mit Hilfe von Supervision

Grenzen zu setzen ist eine der wichtigsten Fähigkeiten für Fachkräfte im sozialen und pädagogischen Bereich. Egal, ob es sich um den Umgang mit Klienten/Klientinnen, Schüler/Schülerinnen, Kollegen/Kolleginnen oder Vorgesetzten handelt – ohne klare Grenzen kann der berufliche Alltag schnell zu einer Quelle von Stress und Erschöpfung werden. Insbesondere in Berufen wie der Sozialarbeit oder der Pädagogik, die oft von emotionalen Anforderungen geprägt sind, kann es schwierig sein, gesunde Grenzen zu wahren.

Supervision bietet einen wichtigen Raum zu lernen, wie man diese Grenzen setzt und dabei die eigene Gesundheit schützt. Im Rahmen der Supervision können Fachkräfte reflektieren, in welchen Situationen ihre Grenzen überschritten werden und wie sie darauf reagieren. Oft zeigt sich, dass Menschen in helfenden Berufen ihre eigenen Bedürfnisse zugunsten der Klienen/Klientinnen oder Schüler/Schülerinnen zurückstellen – dies führt jedoch langfristig zu emotionaler Erschöpfung und Burnout. Durch Supervision lernen Fachkräfte, ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen und sich nicht dauerhaft zu überlasten. Ein wichtiger Aspekt der Supervision ist die Selbstreflexion: Fachkräfte werden dazu angeregt, ihre eigenen Reaktionen und Grenzen zu erkennen. Dies hilft, in herausfordernden Situationen klar und respektvoll auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und diese nach außen zu kommunizieren. Das Setzen von Grenzen wird so nicht nur zu einer praktischen Notwendigkeit, sondern auch zu einem wichtigen Bestandteil der Selbstfürsorge.

Supervision kann also eine wertvolle Unterstützung sein, um zu lernen, wie man in einem anspruchsvollen Berufsfeld die eigenen Grenzen schützt, ohne das Gefühl zu haben, anderen gegenüber nicht hilfsbereit oder empathisch zu sein. Es geht nicht darum, die Arbeit mit anderen abzulehnen, sondern darum, eine gesunde Balance zwischen beruflicher Hingabe und persönlicher Erholung zu finden. Wer lernt, seine Grenzen klar zu definieren und zu kommunizieren, wird langfristig nicht nur beruflich, sondern auch persönlich gesünder und zufriedener bleiben.

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